Geschichtlicher Abriss - Trullo "Vicolo fiorito"

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Geschichtlicher Abriss
Alberobello, die Stadt der Trulli, liegt auf einer karstigen Erdschicht: aus diesem Schichtgestein wurde das Baumaterial für die Trulli gewonnen. Die Trockenbauweise der Trulli, d.h. die Übereinanderschichtung der Steine ohne Mörtel, sind eng mit dem Machtmissbrauch der Lehnsherren verbunden, die die Bauern vom Land vertreiben und sie entrechten konnten. Nach dem Gesetz „Prammatica de Baronibus", konnten die Lehnsherren ohne königliche Erlaubnis keine neuen Ortschaften gründen. Trotzdem entstand um 1600 n.C. eine kleine vom Graf Giangirolamo Acquaviva Aragon beherrschte Bauernsiedlung. Da der Graf dem König die entsprechende Steuer nicht zahlen wollte, er aber mit Kontrollen rechnen musste, ließ er in der Nacht vor Eintreffen der Steuerinspektoren die Trulli, die sogen. „casedde" ohne Mörtel einreißen und die Bauern vertreiben. Danach bauten diese ihre Wohnstätten wieder auf, natürlich wiederum ohne Mörtel, bis zur nächsten Kontrolle. 1797 wurde Alberobello zur königlichen Stadt. Gleichzeitig entfiel auch die Verpflichtung, ausschließlich mörtellose Häuser zu bauen. Allerdings bewahrten diese Trulli ihre zeitlose Schönheit. Heute sind es ca. 1000 Trullis in Alberobello; seit 1996 sind sie von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden.
DER TRULLO Die Bennung Trullo stammt aus dem griechischen „Tholos" und bedeutet kuppelförmiger Bau; eine Weiterentwicklung der ursprünglichen Hütte. Der Trullo wird mit dem örtlich vorhandenen Kalkstein, in der Vergangenheit also unregelmässig und ohne Mörtel aufgebaut. Die ältesten Trulli — ca. 1400 n.C. erbaut — waren durch ein konisches Gewölbe charakterisiert, welches sich vom Boden kreisförmig zur Spitze emporhob. In den meisten neueren Trulli d.h. nach ca. 1600 n.C. — wird das Gewölbe auf die Außenmauern der Casedda gestützt, welche einen vierecki-gen Grundriss hat. Die Außenseite des Baus wird mit flachen Kalksteinplatten verkleidet. Man nennt sie chiancole; sie liegen reihenförmig aufeinander mit starkem Gefälle nach außen, um Wassereinfiltrierungen zu verhindern. Über dem letzten Kreis kam die Spitze des Trullo mit einem dekorativen First - dem sogen. PINNACOLO, der verschiedene Formen haben kann. Die Dächer tragen oft Symbole primitiver, christlicher oder magischer Herkunft wie Sterne, Kreuze, Halbmond, welche mit Kalkfarbe aufgemalt wurden. Die Hauptteile der Trulli sind der Zentralrau mit der falschen Kuppel, die dem Kegeldach entspricht, und kleine Seitenräume, die als Küche oder Schlafzimmer gedacht waren.
Stadtteil RIONE MONTI auf einem Hügel der südlichen Stadtseite gelegen, wo die Trulli durch sieben unregelmäßige, parallel liegende Straßen getrennt sind: die Aussicht ist hier besonders bezaubernd. Heute gibt es entlang dieser Sträßchen Restaurants und in den vielen Souvenirshops typische handwerkliche und kulinarische Produkte der Gegend.
Kirche Antonio von Padua sie steht oberhalb des Rione Monti. Deren Grundriss gleicht einem griechischen Kreuz. Die Kuppel ist 21,5 m hoch und besteht aus zwei seitlichen kleinen Trulli und einem trulloförmigen Kirchturm. Der Orden Don Guanella hat diese Kirche zum Meditationsort gemacht.
Stadtteil AIA PICCOLA (= kleine Tenne) Dieses Quartier besteht aus ca. 400 Trulli an 8 Sträßchen. Die Aia Piccola ist weniger dem Tourismus zum Opfer gefallen und wird noch heute bewohnt. Die schönsten und meistbesuchten Straßen sind die Via Duca degli Abruzzi, die Via Galilei, Via Giuseppe Verdi und Via Colombo.
MUSEO DEL TERRITORIO Es befindet sich auf der Piazza XXVII Maggio und besteht aus unterschiedlichen trulloförmigen Bauten. Neben der ersten Gruppe wurden in den nachfolgenden Zeiten neuere Trulli und zuletzt der zweistöckige Trullo aufgebaut.
CASA D'AMORE Das Haus befindet sich auf der Piazza Ferdinando IV und ist das erste mithilfe von Mörtel erbaute Haus. Es markiert den Übergang vom trulloförmigen Bau zu den 19. Jahrhundert-Häusern. Francesco d'Amore war der Errichter dieses wichtigen Hauses, in dem sich heute eine Galerie mit wechseln den Ausstellungen befindet.
BASILIKA SS MEDICI COSMA E DAMIANO 1694 wurde sie den beiden heilig gesprochenen Ärzten Cosma und Damiano geweiht. Im 18. Jahrhundert wurden die Holzstandbilder der beiden Heiligen geschnitzt. Diese Ortsheiligen werden jedes Jahr im September in feierlichen Prozessionen durch die Stadt getragen. Im Laufe der Jahre wurde die Basilika immer weiter und besser ausgestattet.
TRULLO SOVRANO (der herrschaftliche Trullo): Er befindet sich hinter der Basilika SS Medici auf der Piazza Sacramento. 1923 ist er zum Nationaldenkmal ernannt worden. Er wurde in der ersten Hälfte des 18. Jhs erbaut und hat als einziger Trullo zwei Stockwerke. Der Trullo Sovrano stellt die höchste Perfektion dieses Baustils dar.


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